auf anzeigen
Ausgerechnet der geschäftsführende Parteiobmann der ÖVP, Christian Stocker, wird aller Voraussicht nach nun mit FPÖ-Chef Kickl über eine mögliche Koalition verhandeln. Der gleiche Christian Stocker, der sowohl vor der Wahl als auch nach der Wahl gebetsmühlenartig betont hat, dass es keine Koalition mit Kickl geben wird.
Aber wie konnte es so weit kommen?
Wir haben nach der Wahl aus staatspolitischer Verantwortung Koalitionsverhandlungen mit NEOS und ÖVP geführt. Es war uns von Anfang an klar, dass das keine leichten Verhandlungen werden.
Aber die Herausforderungen sind groß: Wirtschaftskrise, Teuerung, hohe Arbeitslosigkeit und ein enormes Budgetloch, das uns die beiden ÖVP-geführten Regierungen hinterlassen haben.
Wir sind in die Verhandlungen gegangen und waren bereit zu Kompromissen – aus staatspolitischer Verantwortung für unser Land. Wir haben Millionärssteuern und Steuern auf Millionenerbschaften zu keiner Bedingung in den Verhandlungen gemacht. Obwohl wir der festen Überzeugung sind, dass sie die gerechteste Variante wären, um das Budgetdesaster zu lösen. NEOS und ÖVP wollten das nicht. Das haben wir akzeptiert.
Für uns war aber klar: Das Budget muss fair saniert werden. Aber auch zu allen Alternativvorschlägen haben ÖVP und NEOS nein gesagt:
All das wollte die ÖVP nicht. Das hat einen Grund und heute ist er offiziell: In der ÖVP haben sich jene Kräfte durchgesetzt, die von Anfang an auf Blau-Schwarz gesetzt haben.
Karl Nehammer wurde von jenen entmachtet, die von Anfang an mit der FPÖ koalieren wollten. Die Verhandlungen wurden deshalb gestern von der ÖVP beendet. Den Schaden dieser ÖVP-Taktik trägt jetzt ganz Österreich. Ein rechtsextremer Kanzler Kickl droht.
Wir wissen genau, was droht, weil wir die ÖVP in den Verhandlungen erlebt haben. Sie wird mit der FPÖ ihr Kahlschlagprogramm durchziehen.
All das nur, damit einige wenige auch weiterhin mehr bekommen. Damit Banken und Energiekonzerne keinen Beitrag leisten müssen, um das Budgetdesaster der ÖVP zu lösen.
Egal, wie es jetzt weitergeht. Ob mit Neuwahlen oder einem fliegenden Wechsel zu Blau-Schwarz mit Kickl als Kanzler: Die SPÖ wird weiter eine starke Stimme für die große Mehrheit der Bevölkerung sein.